Berlin will Queeres Kulturhaus als Schritt zur Wiedergutmachung für die Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaften (Dr. Magnus Hirschfeld) durch die Nationsozialisten

Am Mittwoch Vormittag stellte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) den ressort-übergreifenden Massnahmenplan vor, die „Initiative für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt (IGSV)“. Diese umfasst die Präventionsarbeit beim Kampf gegen homo- und transphob motivierte Gewalt, unterstützt LGBTIQ-Geflüchtete und schliesst wichtige Bereiche wie Bildung und Jugend ein. Insgesamt werden 92 Punkte genannt.

Im Bereich „Geschichtsdokumentation und -bildung stärken“ findet sich als Maßnahme Nr. 45: Unterstützung der Idee des Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses und Begleitung des partizipativen Umsetzungsprozesses.

Dort heißt es: „Die Begleitung des Aufbaus eines queeren Kultur- und Geschichtshauses […] ist als ein Schritt zur Wiedergutmachung für die Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaften (Dr. Magnus Hirschfeld) durch die Nationalsozialisten 1933 zu verstehen. Der Senat hat die vorbereitenden Maßnahmen wie zum Beispiel die Auswahl eines geeigneten Ortes und die Prüfung weiterer Planungsschritte in den Jahren 2016 – 2018 gefördert und begleitet.“

Längerfristige Bewahrung, Erfassung und Erschließung von historisch relevanten Beständen

Diese Maßnahme beinhaltet:  „Die weitere Förderung und fachliche Begleitung des Umsetzungsprozesses“ und die „Förderung der längerfristigen Bewahrung, Erfassung und Erschließung von historisch relevanten Beständen […] z.B. zur Digitalisierung dieser Bestände.“

Das am Mittwoch vorgestellte Papier geht jetzt an die Berliner Abgeordneten. Die Umsetzung der Massnahmen werde im Rahmen der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes 2020/2021 und der damit erfolgten Bereitstellung der finanziellen Mittel entschieden bzw. erfolge aus den in den Einzelplänen der jeweils zuständigen Verwaltung vorhandenen Mitteln.