Die Veranstaltung zur Holbein-Stiftung am Dienstag mit dem Titel „Forschung zu Homosexualität? Die Holbein-Stiftung und die Universität Jena“ stieß auf großes Interesse, der Große Rosensaal der Universität war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Deutschlandfunk sendet am Donnerstagabend um 20.10 Uhr in seiner Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ einen Bericht.

Unter dem Titel „Forschung zu Homosexualität? Die Holbein-Stiftung und die Universität Jena“ wurde erörtert, wie Holbeins Vermächtnis 100 Jahre nach Gründung seiner Stiftung verwirklicht werden könnte. Zwei Kurzvorträge, u. a. von Ralf Dose (Magnus Hirschfeld Gesellschaft) widmeten sich der Geschichte der Holbein-Stiftung, im Anschluss sprach Prof. Dr. Volkhard Knigge (Leiter der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) über die Geschichte der Aufarbeitung und des Gedenkens an die Homosexuellenverfolgung.

Runder Tisch geplant

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Perspektiven einer Institutionalisierung von Forschung und Lehre zur Homosexualität diskutiert. Dabei signalisierte der Präsident der Universität, Prof. Dr. Walter Rosenthal, seine Unterstützung für die Gründung eines Hans-Holbein-Forschungszentrums oder -Instituts. Die Direktorinnen der Institute für Soziologie und Geschichte bekundeten ihre Bereitschaft, an der Entwicklung eines solchen Forschungsbereiches mitzuwirken. Deutlich wurde aber auch, dass der weitere Prozess der ideellen und materiellen Unterstützung seitens des Landes Thüringen bedarf.

Die Schirmherrin der Initiative Holbein-Stiftung, Ministerpräsidentin a. D. Christine Lieberknecht schlug vor, die weiteren Schritte im Rahmen eines „Runden Tisches“ abzustimmen, an dem neben der Universität und der Initiative Holbein-Stiftung auch Vertreter aus Politik und Verwaltung teilnehmen sollten. Eine Idee, die auf allgemeine Zustimmung stieß. Bei der Initiative Holbein-Stiftung (IHS) hofft man nunmehr, dass ein solcher „Runder Tisch“ zeitnah ins Leben gerufen werden kann.