Es war der letzte Salon vor den Feiertagen: Am Donnerstag zeigten wir im Sonntags-Club die kanadische Doku „Lesbiana“. Ursprünglich sollten nur einzelnen Szenen zu sehen sein, als Ergänzung zum Christmas-Blues-Konzert von Kornelia Geiger – doch der Auftritt musste leider wegen Krankheit ausfallen.

So hatten die Besucherinnen die Möglichkeit, den Film ganz zu sehen. Gedreht hat ihn Myriam Fougère. Bevor sie Filmemacherin wurde, arbeitete sie als Bildhauerin und Fotografin und zeigte ihre Arbeiten mehr als zwei Jahrzehnte in Räumen, in denen nur Frauen arbeiten. Ihre erste Doku „On A Moving Path“ behandelte das Thema Brustkrebs.

Gezeigt auf über 60 internationalen Filmfestivals 

„Lesbiana – A Parallel Revolution“ erschien im Jahr 2012 – eine historische Doku über den Aufstieg und Fall der Lesbenbewegung in Quebec und den USA in den 1980er Jahren. „Lesbiana“ verwendet viele persönliche Archive und ist ein intimer und inspirierender Film, der auf mehr als 60 internationalen Filmfestivals gezeigt wurde, darunter Montreal, Paris, London, Seoul, Moskau, Belgrad, Barcelona und San Francisco.

Als aktive Feministinnen der zweiten Welle erkannten viele lesbische Frauen, dass ihre sexuelle Identität von der traditionellen Frauenbewegung nicht anerkannt oder akzeptiert wurde. Künstlerinnen, Musikerinnen, Philosophinnen und Schriftstellerinnen versuchten, Gemeinschaften zu gründen, die sich ausschließlich auf Frauen konzentrierten, in denen das Patriarchat einfach nicht existierte. Nur-Frauen-Gemeinschaften blühten in Nordamerika und auf der ganzen Welt auf, was zu einer reichen und lebendigen Kultur führte, die wichtige lesbische Kunst, Literatur und Musik inspirierte. Der Film von Fougère ist ein lebendiges Jahrbuch und ein virtuelles Wiedersehen dieser bemerkenswerten Frauen, die den Grundstein für die kommenden Generationen gelegt haben.

Hier kann man den Film kostenpflichtig ausleihen und ansehen (VIMEO).